Patentanwalt werden – Wie werde ich Patentanwalt?
Zukünftige Technologien, Austausch mit kreativen und innovativen Personen, aber auch die Beachtung von technischen und juristischen Details gehören zum täglichen Business von einem Patentanwalt. Im Vergleich zu einem Anwalt ist hier viel mehr ein technisches Verständnis entscheidend. Warum? Geht es in unserem Beruf des gewerblichen Rechtsschutzes doch zumeist darum, Erfindungen, Markennamen oder Designs zu schützen, Entwickler zu betreuen und lückenlose Patentstrategien zu entwickeln. Hierfür ist es entscheidend, ein detailliertes Wissen zu haben, um den Mandanten umfangreich beraten und Erfindungen bzw. Ideen rechtlich optimal vertreten zu können. Ziel ist es hierbei, dass kein Anderer die Erfindungen kopieren bzw. nachahmen darf, schneller ist oder weiterentwickeln kann. So basiert auch die Ausbildung auf einem naturwissenschaftlichen oder technischen Studium mit einer anschließenden Praxiszeit. Erst dann kann die Patentanwaltausbildung begonnen werden. Eine fast dreijährige Ausbildung bei einer Patentanwältin/einem Patentanwalt, beim DPMA und BPatG ist erforderlich. Anhand des Zulassungsantrags entscheidet das Deutsche Patent- und Markenamt, ob aufgrund der Vorbildung der Weg zum Patentanwaltsberuf offen ist. Nach bestandener Prüfung wird man zunächst als Patentassessor / Patentassessorin zugelassen. Eine Zulassung zur/m freiberuflichen Patentanwältin / Patentanwalt kann anschließend bei der Patentanwaltskammer beantragt werden. Alternativ kann nach einem naturwissenschaftlichen oder technischen Studium sowie einer Tätigkeit von mindestens acht oder zehn Jahren in einer Patentabteilung oder Kanzlei ebenfalls der Weg zur Patentanwaltsprüfung angegangen werden. (Quelle: https://www.dpma.de/dpma/wir_ueber_uns/weitere_aufgaben/patentanwaltsausbildung/index.html)
Hierzu ergänzend ein paar Worte von Hans-Dieter Jostarndt, German and European Patent & Trademark Attorney sowie CEO der Kanzlei.
Er ist seit 22 Jahren als Patentanwalt tätig und hat bereits viele Mandanten betreuen dürfen. Frage: Vielleicht verraten Sie uns einmal mit kurzen Worten, wie Ihr Werdegang war und was Sie dazu bewegt hat Patentanwalt zu werden?
Hans-Dieter Jostarndt: „Ich habe schon sehr früh Erfinder kennenlernen dürfen. Mich interessierte insbesondere, wie sie ihre Ideen realisieren und schützen konnten. Hierüber konnte ich auch erste Mitarbeiter aus dem Patentrecht kennenlernen und treffen, die mir berichteten, wie es ist, die Prüfer von Patentämtern von der Patenfähigkeit von Erfindungen zu überzeugen. Dies motivierte mich, die entsprechende Ausbildung anzugehen und Physik zu studieren, um im Anschluss Patentanwalt zu werden. Während meines Studiums besuchte ich auch Jura-Vorlesungen. So konnte ich einen guten Einblick in die juristische Dimension dieses Berufes gewinnen. Besonders beeindruckte mich ein Professor, der packend erläuterte, wie ein Sachverhalt inhaltlich und juristisch ausgewertet werden kann, um ein Gericht zu überzeugen und ein für den Mandanten vorteilhaftes Urteil zu erzielen. Es wird wohl deutlich, dass eine gewisse Affinität bereits vorhanden war. Dies war auch ein Grund, warum ich meine Tätigkeit im Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes in der Patent- und Markenabteilung eines international tätigen Industrieunternehmens begonnen habe. Und genau hier wurde ich auch zum Patentanwalt ausgebildet. Mein Start war zunächst eine nebenberufliche Tätigkeit als Patentanwalt. Aber nach sehr kurzer Zeit erhielt ich schon Mandate, die so umfassend waren, dass ich sie nur im Vollzeitberuf verantwortlich bearbeiten konnte. Natürlich ein sehr erfreulicher Weg und ein wenig Glück war auch dabei, aber in unserem Beruf als Patentanwalt ist es vor allem das Können, welches überzeugen muss. 1997 habe ich dann mein eigenes Start-Up gegründet, das rasch wuchs und 2004 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. Diese Patentanwaltsaktiengesellschaft ist eine Organisationseinheit, die es ermöglicht, sowohl fertige als auch angehende Patentanwälte effektiv einzubeziehen und ihnen umfassende Entwicklungsperspektiven zu geben. Genau aus diesem Grund habe ich diese Form gewählt, aber dies muss natürlich Jeder für sich herausfinden und entscheiden.“
Sollten Sie Fragen oder Interesse an einer Ausbildung zum Patentanwalt haben, schreiben Sie uns gern eine Email an bewerbung@jostarndt.de. Unser Team steht Ihnen gern mit Tipps zur Seite.
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